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Zum heutigen Nikolaustag hier eine thematisch passende Science Fiction Story (als Leseprobe) [Die Fortsetzung zu „Blankenburger Lügen“ vom 05.12. folgt ab 07.12.]
* * *

1 Das Haus stand auf einer kleinen Anhöhe genau am Rand des Ortes. Es stand alleine da und überblickte das weite Ackerland im Westen. Absolut kein bemerkenswertes Haus – es war ungefähr dreißig Jahre alt, plump, viereckig, aus Ziegelsteinen erbaut und hatte vier Fenster an der Vorderseite, der es nach Größe und Proportion mehr oder weniger mißlang, das Auge zu erfreuen. Der einzige Mensch, der das Haus in jeder Hinsicht bemerkenswert fand, war Arthur Dent, und das auch nur, weil er zufällig darin wohnte. Er wohnte schon seit ungefähr drei Jahren hier, nachdem er von London weggezogen war, weil die Stadt ihn nervös und reizbar gemacht hatte. Auch er war ungefähr dreißig Jahre alt, groß, dunkelhaarig und nie ganz mit sich im reinen. Was ihn am meisten verdroß, war die Tatsache, daß er ständig gefragt wurde, warum er so verdrossen gucke. Er arbeitete beim Rundfunk, bei dem es, wie er seinen Freunden stets zu sagen pflegte, viel interessanter zuginge, als sie vermutlich dächten. Und so war das auch – die meisten seiner Freunde arbeiteten in der Werbung. Mittwochnacht hatte es sehr stark geregnet, und der Weg zum Haus war naß und matschig, aber die Donnerstagmorgensonne schien hell und klar auf Arthur Dents Haus – zum letzten Mal, wie sich bald herausstellte. Es war Arthur immer noch nicht richtig klar, daß die Gemeindeverwaltung es abreißen und an dieser Stelle eine Umgehungsstraße bauen lassen wollte. Donnerstagmorgen um acht fühlte Arthur Dent sich nicht sehr gut. Er wachte benommen auf, schlurfte benommen in seinem Zimmer herum, machte ein Fenster auf, sah einen Bulldozer, fand seine Pantoffeln und schlurfte ins Badezimmer. Zahnpasta auf die Zahnbürste – so. Bürsten. Rasierspiegel – zur Zimmerdecke gedreht. Er stellte ihn richtig ein. Einen Augenblick lang spiegelte er durchs Badezimmerfenster einen zweiten Bulldozer wider. Richtig eingestellt spiegelte er Arthur Dents Bartstoppeln wider. Arthur rasierte sie weg, wusch sich, trocknete sich ab und schlurfte in die Küche, wo er was Schönes zu finden hoffte, das er sich in den Mund schieben könnte. Teekessel, Stecker, Kühlschrank, Milch, Kaffee. Gääääähnen. Einen Augenblick ging ihm das Wort Bulldozer im Kopf herum, es suchte nach einer Gedankenverbindung. Der Bulldozer vor dem Küchenfenster war ganz schön groß. Er starrte ihn an. »Gelb«, dachte er und schlurfte wieder in sein Schlafzimmer, um sich anzuziehen. Als er am Badezimmer vorbeikam, blieb er stehen und trank ein großes Glas Wasser, dann noch eins. Es kam ihm der Verdacht, daß er einen Kater hatte. Warum hatte er einen Kater? Hatte er sich letzte Nacht betrunken? Er hatte den Verdacht, daß er das wohl getan haben mußte. Er erspähte ein Schimmern im Rasierspiegel. »Gelb«, dachte er und schlurfte in das Schlafzimmer. Er stand da und überlegte. Der Pub, dachte er. Du liebe Güte, der Pub. Vage erinnerte er sich, wahnsinnig wütend gewesen zu sein, wütend über irgendwas, das wohl wichtig war. Er hatte den Leuten davon erzählt, er hatte den Leuten lang und breit davon erzählt, vermutete er beinahe: woran er sich noch am deutlichsten erinnerte, das war der glasige Blick in den Gesichtern der Leute. Irgendwas über eine neue Umgehungsstraße hatte er gerade rausgefunden. Sie war schon monatelang geplant, bloß hatte offenbar niemand was davon gewußt. Lächerlich. Er trank einen Schluck Wasser. Das Problem würde sich von selbst erledigen, hatte er beschlossen, niemand wollte eine Umgehungsstraße, die Gemeindeverwaltung würde kein Bein an die Erde kriegen. Es würde sich von selbst erledigen. Meine Güte, was für einen fürchterlichen Kater ihm das trotzdem eingebracht hatte! Er besah sich im Kleiderschrankspiegel. Er streckte die Zunge raus. »Gelb«, dachte er. Das Wort gelb ging ihm im Kopf herum und suchte nach einer Gedankenverbindung. Fünfzehn Sekunden später war er draußen und lag vor einem großen gelben Bulldozer, der den Gartenweg heraufgefahren kam. Mr. L. Prosser war, wie man so schön sagt, auch nur ein Mensch. Mit anderen Worten, er war eine auf Kohlenstoff basierende zweifüßige, vom Affen abstammende Bioform. Genauer gesagt, er war vierzig, fett und mies und arbeitete in der Gemeindeverwaltung. Außerdem war er komischerweise, obwohl er es nicht wußte, in männlicher Linie ein direkter Nachfahre von Dschingis Khan, wenn auch die vielen Generationen und Rassenmischungen seither seine Gene so verheddert hatten, daß er keine eindeutig mongolischen Eigenschaften mehr besaß, und die einzigen Überreste seiner mächtigen Vorfahren äußerten sich bei Mr. L. Prosser in ausgesprochener Fettleibigkeit und einer Vorliebe für kleine Pelzhüte. Er war absolut kein großer Krieger: im Gegenteil, er war ein nervöser, ängstlicher Mann. Heute war er besonders nervös und ängstlich, denn irgendwas an seinem Auftrag war ernstlich schiefgelaufen – und dieser Auftrag war, dafür zu sorgen, daß Dents Haus noch vor Ende des Tages aus dem Wege geräumt wäre. »Hören Sie doch auf damit, Mr. Dent«, sagte er, »Sie wissen, damit kommen Sie nicht durch. Sie können ja nicht ewig hier vor dem Bulldozer rumliegen.« Er versuchte, mit seinen Augen aggressiv zu blitzen, aber das taten sie einfach nicht. Arthur lag im Matsch und hackte zurück. »Macht mir nichts aus«, sagte er, »mal sehen, wer eher rostet.« »Tut mir leid, aber Sie müssen den Tatsachen ins Auge sehen«, sagte Mr. Prosser, packte seinen Pelzhut und drehte ihn auf seinem Kopf herum, »diese Umgehungsstraße muß gebaut werden, und sie wird gebaut!« »Ich höre zum erstenmal davon«, sagte Arthur, »warum muß sie denn gebaut werden?« Mr. Prosser drohte ihm ein kleines bißchen mit dem Finger, dann ließ er das und steckte ihn wieder weg. »Was soll das heißen, warum muß sie denn gebaut werden?« fragte er. »Es ist eine Umgehungsstraße. Und Umgehungsstraßen baut man eben.« Umgehungsstraßen sind sinnreiche Gebilde, die es einigen Leuten erlauben, sehr schnell von Punkt A nach Punkt B zu sausen, während andere Leute sehr schnell von Punkt B nach Punkt A sausen. Leute, die am Punkt C wohnen, der genau in der Mitte dazwischen liegt, fragen sich oft verzweifelt, was an Punkt A so phantastisch ist, daß so viele Leute von Punkt B so versessen darauf sind, unbedingt dahin zu wollen, und was an Punkt B so phantastisch ist, daß so viele Leute von Punkt A so versessen darauf sind, unbedingt dahin zu wollen. Oft wünschen sie sich, die Leute würden sich einfach mal endgültig entscheiden, wo sie denn, verdammt nochmal, sein möchten. Mr. Prosser wünschte sich, er wäre am Punkt D. Punkt D war nichts Spezielles, er war ganz einfach jeder annehmbare Punkt, der sehr weit von den Punkten A, B und C entfernt war. Er würde am Punkt D ein hübsches kleines Häuschen haben, mit Äxten über der Tür, und erfreulich viel Zeit am Punkt E verbringen, was der dem Punkt D am nächsten gelegene Pub wäre. Seine Frau wünschte sich natürlich Kletterrosen, aber er wollte Äxte. Er wußte nicht, warum – er mochte einfach Äxte. Unter dem höhnischen Gegrinse der Bulldozerfahrer errötete er heftig. Er verlagerte sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen, aber es war auf beiden genauso unbequem. Ganz offenbar hatte jemand grauenhaft versagt, und er hoffte bei Gott, er wäre es nicht selber. Mr. Prosser sagte: »Sie hatten ja durchaus das Recht, zu geeigneter Zeit Vorschläge und Proteste zu äußern.« »Zu geeigneter Zeit?« schimpfte Arthur. »Zu geeigneter Zeit? Zum erstenmal habe ich was davon gehört, als gestern ein Arbeiter bei mir aufkreuzte. Ich fragte ihn, ob er zum Fensterputzen gekommen wäre, und er sagte, nein, er sei gekommen, um das Haus abzureißen. Natürlich hat er mir das nicht gleich gesagt. Nein, erst hat er ein paar Fenster geputzt und auch noch fünf Pfund dafür verlangt. Dann erst hat er’s mir gesagt.« »Aber Mr. Dent, die Pläne lagen die letzten neun Monate im Planungsbüro aus.« »O ja. Als ich davon hörte, bin ich gestern nachmittag gleich rübergegangen, um sie mir anzusehen. Man hatte sich nicht gerade viel Mühe gemacht, die Aufmerksamkeit darauf zu lenken. Ich meine, daß man’s jemandem gesagt hätte oder so.« »Aber die Pläne lagen aus …« »Lagen aus? Ich mußte schließlich erst in den Keller runter …« »Da werden sie immer ausgehängt.« »Mit einer Taschenlampe.« »Tja, das Licht war wohl kaputt.« »Die Treppe auch.« »Aber die Bekanntmachung haben Sie doch gefunden, oder?« »Jaja«, sagte Arthur, »ja, das habe ich. Ganz zuunterst in einem verschlossenen Aktenschrank in einem unbenutzten Klo, an dessen Tür stand Vorsicht! Bissiger Leopard!« Über ihnen zog eine Wolke vorbei. Sie warf einen Schatten auf Arthur Dent, der auf seinen Ellbogen gestützt im kalten Matsch lag. Sie warf einen Schatten auf Arthur Dents Haus. Mr. Prosser sah es mißbilligend an. »Es ist ja auch nicht so, daß es ein besonders schönes Haus wäre«, sagte er. »Tut mir leid, aber mir gefällt’s zufällig.« »Die Umgehungsstraße wird Ihnen auch gefallen.« »Ach, halten Sie Ihre Klappe«, sagte Arthur Dent. »Halten Sie Ihre Klappe und hauen Sie ab, und nehmen Sie Ihre verdammte Umgehungsstraße gleich mit. Die kriegen Sie hier nicht durch, und das wissen Sie auch.« Mr. Prosser klappte den Mund mehrere Male auf und zu, während ihm einen Moment lang unerklärliche, aber irrsinnig sympathische Bilder von Arthur Dents Haus, das in Flammen aufging, und von Arthur selbst durch den Kopf gingen, wie er mit mindestens drei mächtigen Speeren im Rücken schreiend aus der lodernden Ruine rannte. Mr. Prosser quälten oft solche Visionen, und sie machten ihn sehr nervös. Einen Augenblick stotterte er herum, riß sich dann aber wieder zusammen. »Mr. Dent«, sagte er. »Ja? Bitte?« fragte Arthur. »Ein paar Tatsachen zu Ihrer Information. Können Sie sich vorstellen, welchen Schaden dieser Bulldozer hier nehmen würde, wenn ich ihn einfach über Sie wegrollen ließe?« »Welchen denn?« fragte Arthur. »Überhaupt keinen«, sagte Mr. Prosser, stürmte nervös davon und wunderte sich, warum sein Kopf mit tausend haarigen Reitern angefüllt war, die alle auf ihn schimpften. Durch einen seltsamen Zufall entspricht Überhaupt keinen genau dem Verdacht, den der vom Affen stammende Arthur hatte, daß einer seiner besten Freunde nicht vom Affen, sondern in Wirklichkeit von einem kleinen Planeten in der Nähe von Beteigeuze, und also auch nicht aus Guildford stammen könnte, was er immer behauptet hatte. Nie und nimmer wäre Arthur Dent dieser Verdacht gekommen. Sein Freund war erst vor ungefähr fünfzehn Erdenjahren auf dem Planeten angekommen und hatte sich große Mühe gegeben, sich in die Erdengesellschaft einzugliedern – mit einigem Erfolg, das muß man sagen. Er hatte sich zum Beispiel diese fünfzehn Jahre als arbeitslosen Schauspieler ausgegeben, was ziemlich plausibel klang. Dennoch hatte er sich einen fahrlässigen Schnitzer geleistet, weil er bei seinen Erkundungen vorher etwas geschlampt hatte. Aufgrund seiner Informationen war er auf die Idee verfallen, sich den Namen »Ford Prefect« zuzulegen, weil er so hübsch unauffällig sei. Er war nicht auffallend groß, seine Gesichtszüge waren eindrucksvoll, aber nicht auffallend hübsch. Sein Haar war drahtig und rötlich und von den Schläfen nach hinten gebürstet. Die Haut sah aus, als werde sie von der Nase nach hinten gezogen. Irgendwas an ihm war ein ganz klein bißchen merkwürdig, aber es war schwer zu sagen, was. Vielleicht lag es daran, daß seine Augen offenbar nicht oft genug zwinkerten, und wenn man sich länger mit ihm unterhielt, begannen einem aus diesem Grund unweigerlich die Augen zu tränen. Vielleicht lag es daran, daß er ein bißchen zu breit lächelte und auf die Leute den enervierenden Eindruck machte, er ginge ihnen im nächsten Augenblick an die Gurgel. Die meisten Leute, die er sich auf der Erde zu Freunden gemacht hatte, hielten ihn für einen Exzentriker, aber einen harmlosen – für einen unbändigen Zecher mit ein paar drolligen Angewohnheiten. Zum Beispiel erschien er oft uneingeladen auf Universitätsparties, betrank sich total und machte sich dann über jeden Astrophysiker, der ihm in die Quere kam, solange lustig, bis er vor die Tür gesetzt wurde. Manchmal sah man, wie er völlig geistesabwesend in den Himmel starrte, als wäre er hypnotisiert, bis ihn jemand fragte, was er da tue. Dann schreckte er für einen Moment schuldbewußt hoch, faßte sich wieder und grinste. »Och, ich halte nur nach Fliegenden Untertassen Ausschau«, witzelte er dann, und alles lachte und fragte, was für Fliegende Untertassen das denn wären. »Grüne!« antwortete er mit boshaftem Lächeln, lachte einen Moment lang unbändig und stürmte darauf plötzlich in die nächstbeste Bar, wo er allen eine riesige Runde Drinks spendierte. Abende wie diese endeten normalerweise verheerend. Ford betrank sich dann bis zur Besinnungslosigkeit mit Whisky, hockte sich mit irgendeinem Mädchen in die Ecke und setzte ihr in genuschelten Sätzen auseinander, daß ehrlich gesagt die Farbe der Fliegenden Untertassen wirklich keine so große Rolle spiele. Danach torkelte er halb besinnungslos durch die nächtlichen Straßen und fragte vorbeikommende Polizisten immer wieder, ob sie nicht wüßten, wie man nach Beteigeuze komme. Die Polizisten sagten dann gewöhnlich sowas wie: »Meinen Sie nicht, daß es an der Zeit für Sie ist, nach Hause zu gehen, Sir?« »Das versuche ich ja, Mann, das versuche ich ja«, war, was Ford bei solchen Gelegenheiten gleichbleibend antwortete. Wonach er in Wirklichkeit Ausschau hielt, wenn er so geistesabwesend in den Himmel starrte, das war praktisch jede Art Fliegender Untertassen. Und ›grüne‹ sagte er nur deshalb, weil Grün traditionell die Farbe der Raum-Dienstanzüge der Handelsagenten von Beteigeuze war. Ford Prefect hatte wenig Hoffnung, daß überhaupt bald eine Fliegende Untertasse erscheine, denn fünfzehn Jahre sind überall eine lange Zeit, wenn man irgendwo hängen bleibt, besonders wenn es so was geisttötend Langweiliges wie die Erde ist. Ford wünschte sich, daß bald eine Fliegende Untertasse käme, denn er wußte, wie man Fliegende Untertassen runterflaggt und von ihnen ein Stück mitgenommen wird. Er wußte, wie man die Wunder des Universums für weniger als dreißig Atair-Dollars pro Tag zu sehen kriegt. Denn in Wirklichkeit war Ford Prefect ein wandernder Kundschafter für das durch und durch bemerkenswerte Buch Per Anhalter durch die Galaxis. Menschliche Wesen sind ungeheuer anpassungsfähig, und bis zur Mittagszeit hatte sich das Leben um Arthur Dents Haus herum bereits wieder normalisiert. Es war Arthurs allseits anerkannte Rolle, platschend im Matsch zu liegen und gelegentlich nach seinem Anwalt, seiner Mutter oder einem guten Buch zu verlangen; es war Mr. Prossers allseits anerkannte Rolle, Arthur ab und zu mit neuen Finten zu attackieren, etwa der »Für-das-öffentliche-Wohl«-Rede oder der »Die-Entwicklung-des-Fortschritts«-Rede oder der »Auch-mir-haben-sie-eines-Tages-das-Haus-abgerissen-aber-das-Leben-geht-weiter«-Rede und mit verschiedenen anderen Schmeicheleien und Drohungen; und es war die allseits anerkannte Rolle der Bulldozerfahrer, rumzusitzen, Kaffee zu trinken und Gewerkschaftssatzungen ins Spiel zu bringen, um mal zu sehen, was sich aus der Situation finanziell rausschlagen ließe. Die Erde bewegte sich langsam auf ihrer täglichen Strecke. Die Sonne trocknete den Matsch, in dem Arthur lag. Wieder wanderte ein Schatten über ihn weg. »Hallo, Arthur«, sagte der Schatten. Arthur sah auf und erkannte, in die Sonne blinzelnd, zu seinem Erstaunen Ford Prefect über sich stehen. »Hallo, Ford. Wie geht’s dir?« »Prima«, sagte Ford, »sag mal, hast du viel zu tun?« »Ob ich viel zu tun habe?« rief Arthur. »Tja, ich muß bloß vor all diesen Bulldozern und so liegen, weil sie mir sonst das Haus abreißen, aber ansonsten … nöö, nicht besonders. Warum?« Ironie ist auf Beteigeuze unbekannt, und Ford Prefect nahm sie oft nicht wahr, es sei denn, er paßte sehr auf. Er sagte: »Gut, kann ich irgendwo mit dir reden?« »Was?« fragte Arthur Dent. Ein paar Sekunden lang schien Ford keine Notiz von ihm zu nehmen und starrte gebannt in den Himmel wie ein Kaninchen, das unbedingt von einem Auto überfahren werden möchte. Dann kauerte er sich plötzlich neben Arthur hin. »Ich muß unbedingt mit dir reden«, sagte er eindringlich. »Okay«, sagte Arthur, »rede.« »Und einen trinken«, sagte Ford. »Es ist ungeheuer wichtig, daß wir miteinander reden und einen trinken. Und zwar jetzt. Wir gehen in den Pub im Dorf.« Wieder guckte er zum Himmel hinauf – nervös und erwartungsvoll. »Hör mal, kapierst du eigentlich nicht?« schrie Arthur. Er zeigte auf Prosser. »Der Kerl da will mein Haus abreißen!« Ford sah ihn verdutzt an. »Ja und? Kann er das nicht auch, wenn du weg bist?« fragte er. »Aber ich will das nicht!« »Ach so.« »Sag mal, was ist eigentlich mit dir, Ford?« fragte Arthur. »Nichts. Nichts ist mit mir. Hör mal zu – ich muß dir unbedingt das Allerwichtigste erzählen, was du je gehört hast. Ich muß es dir unbedingt jetzt sofort erzählen, und ich muß es dir unbedingt im ›Horse and Groom‹ erzählen.« »Aber wieso denn?« »Weil du einen kräftigen Schluck nötig haben wirst.« Ford starrte Arthur an, und Arthur stellte erstaunt fest, daß seine Willenskraft allmählich nachließ. Er hatte keine Ahnung, daß das auf ein altes Kneipenspiel zurückzuführen war, das Ford in den Hyperraum-Häfen des madranitischen Minendistrikts des Sternensystems von Orion Beta gelernt hatte. Das Spiel war dem Erdenspiel »Indianischer Ringkampf« nicht unähnlich und wurde folgendermaßen gespielt: Die zwei Gegner saßen sich an einem Tisch gegenüber, jeder hatte ein Glas vor sich stehen. Zwischen ihnen stand eine Flasche Janx-Geist (der in dem alten Bergwerkslied vom Orion unsterblich besungen wird: »Oh, gib mir nichts mehr von dem Alten Janx-Geist/ Nein, gib mir nichts mehr von dem Alten Janx-Geist/ denn mein Kopf, der wiegt/ meine Zunge lügt/ mein Auge fliegt/ und ich werd verrückt/ Ach, gieß mir noch einen ein von diesem Teufels-Janx-Geist«). Jeder der beiden Spieler mußte dann seinen ganzen Willen auf die Flasche konzentrieren und versuchen, sie zum Kippen zu bringen und Schnaps in das Glas des Gegners zu gießen – den dieser dann trinken mußte. Die Flasche wurde dann wieder gefüllt. Das Spiel begann von neuem. Und von neuem. Wenn man mal angefangen hatte zu verlieren, verlor man wahrscheinlich weiter, denn eine der Wirkungen des Janx-Geistes war, die telepsychischen Kräfte herabzusetzen. Sobald eine vorher festgelegte Menge gekippt war, mußte der endgültige Verlierer zur Strafe etwas tun, was normalerweise etwas ganz schweinisch Biologisches war. Ford Prefect war normalerweise aufs Verlieren aus. Ford starrte Arthur an, und der dachte so langsam, daß er vielleicht doch ins »Horse and Groom« gehen wolle. »Aber was ist mit meinem Haus …?« fragte er kläglich. Ford guckte zu Mr. Prosser rüber, und da ging ihm plötzlich ein boshafter Gedanke durch den Kopf. »Er will dein Haus abreißen?« »Ja, er will eine Umgehungs …« »Und er kann nicht, weil du vor seinem Bulldozer liegst?« »Ja, und …« »Ich denke, wir werden da was machen können«, sagte Ford. »Verzeihung!« rief er. Mr. Prosser (der mit einem Sprecher der Bulldozerfahrer darüber diskutierte, ob Arthur Dent eine Bedrohung ihrer seelischen Gesundheit darstelle oder nicht, und wieviel sie dafür bekämen, wenn das der Fall wäre) drehte sich um. Er war erstaunt und auch ein bißchen irritiert, daß Arthur inzwischen Gesellschaft hatte. »Ja? Bitte?« rief er. »Ist Mr. Dent doch noch zur Vernunft gekommen?« »Können wir für den Augenblick mal voraussetzen«, rief Ford, »daß er das nicht getan hat?« »Na, und?« seufzte Mr. Prosser. »Und können wir ebenfalls mal voraussetzen«, sagte Ford, »daß er den ganzen Tag hier liegenbleiben wird?« »Und?« »Und alle Ihre Leute den ganzen Tag rumstehen und nichts tun können?« »Könnte sein, könnte sein …« »Okay, wenn Sie sich sowieso damit abgefunden haben, dann müssen Sie ihn hier doch nicht die ganze Zeit liegen haben, oder?«
* * * (Ende des Kapitel 1)
[Ende der Leseprobe] Per Anhalter durch die Galaxis – Roman von Douglas Adams – Aus dem Englischen von Benjamin Schwarz, Wilhelm Heyne Verlag München, 27. Auflage, 1981, ISBN: 3-453-14697-2.
Per Anhalter durch die Galaxis, Originaltitel The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy, auch Per Anhalter ins All, abgekürzt HHGTTG, HHGG oder H2G2, ist das bekannteste Werk des britischen Schriftstellers Douglas Adams. Es handelt sich um eine Mischung aus Komödie, Satire und Science-Fiction, die zunächst als Hörspielserie vom BBC-Radio ausgestrahlt wurde. Im Anschluss entwickelte der Autor das Werk zu einer Serie von zunächst drei Romanen weiter, denen er später noch zwei weitere folgen ließ. Außerdem wurde der Stoff als Fernsehserie, Computerspiel, Comic, Musical, Theaterstück und als Kinofilm umgesetzt. Per Anhalter durch die Galaxis ist dabei gleichzeitig der Titel des ersten Buches und der Name der Serie. Die Geschichte erlangte schon früh Kultcharakter, wobei der charakteristische Humor des Autors besonderen Anklang fand.
Entstehungsgeschichte
Ursprünglich im Jahr 1978 als Hörspielserie für die BBC geschrieben, entwickelte Adams die Geschichte weiter. Es entstand eine Romanreihe, deren fünf Teile in den Jahren 1979 bis 1992 erschienen. Außerdem wurde 1981 von der BBC eine Fernsehserie produziert, die später in stark gekürzter Form ins Deutsche übersetzt und ausgestrahlt wurde. In Zusammenarbeit mit Douglas Adams erfolgte 1984 eine Umsetzung der Geschichte für ein Computerspiel.
Die grundsätzliche Idee zu seiner Geschichte hatte Adams nach eigenen Angaben, als er 1971 betrunken bei Innsbruck in einem Acker lag, das Buch Per Anhalter durch Europa las und sein Blick auf den Sternenhimmel fiel.[1]
Obwohl die verschiedenen Adaptionen die gleiche Handlung wiedergeben, gibt es doch zahlreiche Unterschiede. In einzelnen Punkten widersprechen sich Darstellungen sogar. So hat das Raumschiff „Heart of Gold“ im Buch die Form eines Sportschuhs. Im Kinofilm ist es dagegen kugelförmig. Im Buch verhält sich Trillian neutral gegenüber Arthur. Im Kinofilm werden die beiden Protagonisten ein Liebespaar.[2]
Handlung
Die Geschichte, die allen Versionen zugrunde liegt, sind die Abenteuer des Briten Arthur Dent, der mit knapper Not und mit Hilfe seines Freundes Ford Prefect der totalen Zerstörung des Planeten Erde durch eine außerirdische Rasse namens Vogonen entgeht.
Zu Beginn wacht Arthur von lauten Maschinengeräuschen auf und tritt, in seinen Bademantel gekleidet, aus seinem Haus. Dort erwartet ihn eine kleine Armada von Bulldozern. Ein Bauarbeiter namens Prosser, mit einer unerklärlichen Vorliebe für Pelzhüte (laut Erzähler ein Nachfahre Dschingis Khans), eröffnet ihm, dass sein Haus zum Bau einer Umgehungsstraße abgerissen werden soll. Auf Dents Protest, dass ihm niemand davon erzählt habe, erklärt ihm Prosser, dass die Pläne schon seit mehreren Monaten in einem Keller des Bauamtes ausgelegen hätten, kein Einspruch erhoben worden sei und daher nun der Abriss anstehe. Arthur entscheidet, sich vor den Bulldozern in den Schlamm zu werfen, um den Weg zu seinem Haus zu blockieren. Nach einigem Hin und Her trifft sein Freund Ford ein und überzeugt Prosser, sich an Arthurs statt in den Schlamm zu setzen, und nimmt Arthur mit in einen Pub (wo er schmerzlich einen pangalaktischen Donnergurgler vermisst).
Zu Arthurs Verblüffung offenbart sein Freund Ford sich ihm dort als außerirdischer Besucher, der nicht aus Guildford, sondern von einem Planeten (Beteigeuze 7) in der Nähe von Beteigeuze (en. Betelgeuse) stammt. Er stellt sich als Journalist der Redaktion des intergalaktischen Reiseführers „Per Anhalter durch die Galaxis“ vor, der nach eigenen Angaben als erfahrener Weltraum-Tramper per Anhalter zur Erde gelangt ist und zu dessen Unglück sich für einige Jahre keine Weiterreisemöglichkeit ergeben hat. Der Reiseführer „Per Anhalter durch die Galaxis“, so erklärt Ford, ist ein Konkurrenzprodukt zur „Encyclopaedia Galactica“. Laut Ford ist der Reiseführer trotz seines geringeren Umfangs, seiner Verkürzungen, Lücken und Ungenauigkeiten beliebter als die Encyclopaedia, weil er zwei Vorteile hat: Erstens ist er billiger und zweitens stehen die Worte "Keine Panik!" (en. „Don't Panic!“) auf dem Umschlag. Im Verlauf des Romans werden immer wieder Einträge aus dem Reiseführer zitiert, die Bestandteile der Welt erläutern.
Wie sich herausstellt, ist auch Ford furchtbar frustriert mit seiner Situation. Nach jahrelangem Recherchieren und Schreiben von Artikeln für den Reiseführer über die Erde hat er vor Kurzem Nachricht von der Redaktion erhalten. Diese teilte ihm mit, dass seine umfangreiche Arbeit Über die Erde auf die Formulierung „größtenteils harmlos“ (en. „mostly harmless“) gekürzt wurde.
Daraufhin taucht eine bulldozerähnliche gelbe[3] Weltraumflotte der Vogonen – einer hyper-aggressiven Alien-Rasse – auf und gibt den Erdenbewohnern bekannt, dass die Erde für den Bau einer galaktischen Hyperraum-Umgehungsstraße abgerissen wird. Als dann allgemeine Panik ausbricht, beschwert sich der Sprecher der Vogonen, Prostetnic Vogon Jeltz vom galaktischen Hyperraum-Planungsrat, über die Sprecheranlage des Vogonen-Flaggschiffs, dass die Pläne dafür schon seit Jahrzehnten im nur vier Lichtjahre entfernt gelegenen (Sternensystem) Alpha Centauri ausgelegen hätten und kein Einspruch erhoben worden sei. Arthur, dessen Haus nun doch abgerissen wird, greift sich – Fords vorheriger Erklärung folgend –, den angeblich nützlichsten Gegenstand des Universums aus den Trümmern seines Hauses – ein Handtuch (en. Towel). Ford nutzt die Gelegenheit und bringt Arthur und sich mittels „Subraum-Äther-Winker“ (en. Sub-Etha-Sens-O-Matic), einer Art elektronischem Daumen für Tramper, sozusagen per Anhalter an Bord eines der Vogonen-Raumschiffe. Dort überreicht ihm Ford einen Babelfisch, der, wenn man ihn sich ins Ohr steckt, dem Benutzer das Verstehen aller Sprachen erlaubt.
Vogonen zeichnen sich jedoch nicht durch besondere Gastfreundlichkeit aus, und so werden Arthur und Ford durch eine Luftschleuse ins All befördert. Anstatt im Weltraum umzukommen, werden die beiden aber in letzter Sekunde vom Raumschiff Herz aus Gold gerettet. Die Herz aus Gold verfügt als erstes Raumschiff über einen unendlichen Unwahrscheinlichkeits-Drive und kann damit an jeden Ort und in jede Zeit gelangen, wenn man genau berechnen kann, wie unwahrscheinlich es ist, sich dort zu befinden.
Dort treffen Arthur und Ford die anderen Hauptfiguren der Geschichte: Zaphod Beeblebrox, den zweiköpfigen Halbcousin von Ford und zeitweisen Präsidenten der Galaxis und Tricia McMillan (genannt „Trillian“), die nun einzige überlebende menschliche Frau, welche zusammen das Raumschiff gestohlen haben. Arthur ist gegenüber Zaphod erst einmal kritisch eingestellt, da er Trillian und Zaphod bereits bei einer Hausparty in Islington kennengelernt hat, wo dieser es vor Arthur schaffte, Trillian von sich zu überzeugen und mit ihm zu kommen. Mit an Bord ist außerdem Marvin, ein depressiver, suizidaler, aber auch hochintelligenter Roboter. Es ergibt sich, dass Zaphod das Raumschiff gestohlen hat, um den sagenumwobenen Planeten Magrathea zu finden, auf dem ein Volk leben soll, das Planeten nach Wunsch baut und daher unermesslich reich ist. Auch für Arthur stellt sich dies als attraktives Reiseziel dar, da er ja gerade erst seinen eigenen Planeten verloren hat.
Auf Magrathea treffen sie auf Slartibartfaß, der der einzige wache Bewohner des Planeten ist. Wie sich herausstellt, liegt der Rest der Bevölkerung für unbestimmte Dauer im Kälteschlaf, da sich aktuell keiner mehr das Bauen von Planeten leisten kann. Slartibartfaß erklärt ihnen, dass die Erde in Wahrheit ein Supercomputer mit organischen und anorganischen Komponenten war, den sein Volk für einen Auftraggeber gebaut hatte, um die Frage nach dem „Sinn des Lebens, dem Universum und dem ganzen Rest“ zu finden. Die Antwort auf die Frage sei bereits bekannt; sie laute „42“ und war nach 7,5 Mio. Jahren Rechenzeit von dem Supercomputer Deep Thought errechnet worden, der sich allerdings außerstande sah, die zugrundeliegende Frage zu errechnen, was die Antwort komplett nutzlos werden ließ. Slartibartfaß bekundet, dass die Menschen nur die drittintelligenteste Lebensform auf dem Planeten Erde waren – hinter den Delfinen und den Mäusen. Letztere entpuppen sich als die eigentlichen hyperintelligenten Auftraggeber, die die Erde nach einem Design von Deep Thought bauen ließen, um nun durch die höhere Rechenkapazität auch die richtige Frage zur letzten Antwort zu finden.
Da die Vogonen die Erde aber ausgerechnet fünf Minuten vor Ablauf des 10 Millionen Jahre dauernden Programms zerstört haben, scheinen deren Pläne nun erneut fruchtlos. Nachdem Slartibartfaß die Gruppe mit einer Gruppe von Mäusevertretern bekannt gemacht hat, versuchen diese Arthur dazu zu überreden, sein Gehirn zu spenden, um aus diesem den Rechenfortschritt der Erde entnehmen zu können. Dafür sei aber erforderlich, dass sie Arthurs Gehirn entnehmen und (irreparabel) in Scheiben schneiden. Nachdem Arthur abgelehnt hat, versuchen die Mäuse, ihm das Gehirn mit Gewalt zu entnehmen. Genau in diesem Moment trifft allerdings die galaktische Polizei auf der Suche nach Zaphod ein, deren vernetzte Einheiten aber versterben, nachdem Marvin den Bordcomputer des gegen fast alles gesicherten Polizeiraumschiffs von Blagulon Kappa mit seiner depressiven Art in den Wahnsinn und Suizid getrieben hat. In der entstehenden Verwirrung können Arthur, Ford, Zaphod und Trillian zur Herz aus Gold flüchten und beschließen, erst einmal etwas Essen zu gehen, wodurch Adams zum zweiten Teil der Romanreihe, Das Restaurant am Ende des Universums, überleitet.
Hörspielserie
The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy wurde zuerst in zwei Staffeln als Hörspielserie für die BBC geschrieben. Die erste Folge lief am 8. März 1978 bei BBC Radio 4. Nach der Produktion der Hörspielserie brachte Adams die Geschichte in Romanform, wodurch die ersten beiden Bände entstanden.
Rolle | Sprecher |
---|---|
Arthur Dent | Simon Jones |
Ford Prefect | Geoffrey McGivern |
Prosser | Billie Wallis |
Prostetnic Vogon Jeltz | |
Trillian | Susan Sheridan |
Zaphod Beeblebrox | Mark Wing-Davey |
Marvin | Stephen Moore |
Slartibartfast | Richard Vernon |
Roosta | Alan Ford |
Gargravarr | Valentine Dyall |
Ronald Baddiley | |
Bird 2 | John Baddely |
Footwarrior | |
The Wise Old Bird | John Le Mesurier |
Lintilla | Rula Lenska |
Hig Hurtenflurst | Marc Smith |
Waiter | Anthony Sharp |
In den folgenden Jahrzehnten schrieb er noch drei weitere Bücher, auf deren Grundlage nach seinem Tod wiederum drei weitere Staffeln der Hörspielserie produziert und in den Jahren 2004 und 2005 ausgestrahlt wurden. Viele Sprecher der ursprünglichen Serie konnten dafür wieder verpflichtet werden. Die Titelmusik ist das Eagles-Stück Journey of the Sorcerer.
Unter dem Titel Per Anhalter ins All wurde 1981/82 eine deutsche Hörspielvariante vom BR, SDR und WDR unter Regie von Ernst Wendt produziert, die die sechs Folgen der ersten englischen Radioserie umfasst. 1990/91 wurden dann vom BR und SWF weitere Teile unter Regie von Hartmut Kirste aufgenommen, die den Inhalt des dritten und vierten Buches umfassen. Die Titelmusik stammt von Frank Duval.
Roman
Später entwickelte Adams daraus einen Roman, den er in mehreren Bänden fortsetzte (englisch Originaltitel in Klammern):
- Per Anhalter durch die Galaxis (The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy), ISBN 3-453-14697-2. Die englische Ausgabe dieses Buches erschien 1979. Die deutsche Übersetzung wurde 1981 herausgegeben.
- Das Restaurant am Ende des Universums (The Restaurant at the End of the Universe), ISBN 3-453-14698-0.
- Das Leben, das Universum und der ganze Rest (Life, the Universe, and Everything), ISBN 3-453-14605-0.
- Macht’s gut, und danke für den Fisch (So Long and Thanks for All the Fish), ISBN 3-453-14606-9.
- Einmal Rupert und zurück (Mostly Harmless), ISBN 3-453-08230-3.
Obwohl es am Ende fünf Bände waren, wurde das Gesamtwerk sowohl im englischen Original als auch in der deutschen Übersetzung durchgängig als Trilogie bezeichnet. Die ersten vier Teile wurden von Benjamin Schwarz ins Deutsche übersetzt, der fünfte Teil von Sven Böttcher.
Zur Anhalter-Serie zählt ferner die Kurzgeschichte Der junge Zaphod geht auf Nummer sicher (Originaltitel „Young Zaphod Plays it Safe“), die als Verbindungsstück zwischen dem 4. und dem 5. Band angesehen werden kann. Die Geschichte liegt in zwei etwas unterschiedlichen Versionen vor und ist in verschiedenen Sammelbänden erschienen, u. a. im Nachlassband Lachs im Zweifel (The Salmon of Doubt), ISBN 3-453-40045-3.
Im Oktober 2009 erschien mit der Erlaubnis von Douglas Adams’ Witwe eine von Eoin Colfer geschriebene Fortsetzung unter dem Titel:
- Und übrigens noch was … (And Another Thing …), ISBN 978-3-453-26640-7.
Fernsehserie
Aufgrund der hohen Beliebtheit des Hörspiels wurde 1981 eine sechsteilige Fernsehserie produziert, in der die meisten Akteure des Hörspiels mitspielten (Ausnahmen: David Dixon als Ford Prefect und Sandra Dickinson als Trillian). Die Serie basiert auf den sechs Folgen der ersten Radioserie, welche grob den Inhalt der ersten beiden Bücher (Per Anhalter durch die Galaxis und Das Restaurant am Ende des Universums) umfasst. Geplant war eine zweite Serie auf Grundlage von Douglas Adams’ Projekt Doctor Who and the Krikkitmen, die aber wegen verschiedener Probleme nicht verwirklicht wurde. Aus dem Projekt wurde später Band drei Das Leben, das Universum und der ganze Rest.
Die Serie ist auf zwei DVDs im Handel erhältlich.
Kinofilm
1997 unterschrieb Douglas Adams einen Vertrag bei Disney/Spyglass mit dem Ziel die Romanserie als Kinofilm umzusetzen. Regie sollte Jay Roach führen. Adams meinte 2001, dass er sich Hugh Laurie oder Hugh Grant für die Hauptrolle Arthur Dent gut vorstellen könnte.
Im Oktober 2003 wurde das Filmprojekt begonnen. Verfilmt wurde der Bestseller Hitchhiker’s Guide to the Galaxy von Regisseur Garth Jennings. Das von Douglas Adams geschriebene Drehbuch wurde von Karey Kirkpatrick bearbeitet, der unter anderem durch den Animationsfilm Chicken Run – Hennen rennen bekannt ist. Die Hauptrolle als Arthur Dent spielt Martin Freeman. Ford Prefect wird von Mos Def umgesetzt. Sam Rockwell spielt Zaphod Beeblebrox und in der Rolle der Trillian sieht man Zooey Deschanel. Im englischen Original leiht der britische Schauspieler Alan Rickman dem depressiven Roboter Marvin seine Stimme. Helen Mirren spricht den Super-Computer „Deep Thought“. Stephen Fry ist der Erzähler, der den Film begleitet. In der Rolle des Slartibartfaß ist Bill Nighy zu sehen.
Für die Kinoversion fügte Douglas Adams eine neue Figur in die Handlung ein: Humma Kavula, den geistigen Führer der Jatravartiden. Er verlor die Wahl zum Präsidenten der Galaxis gegen Zaphod Beeblebrox. Die Rolle wurde von John Malkovich gespielt.
Filmstart in Deutschland, Österreich und der Schweiz war der 9. Juni 2005.
Musical
Die Musik des Musicals ist auf CD erhältlich: MäGäDäm: Don’t Panic. Produziert von MäGäDäm (Andrea Bongers, Jo Jacobs) und Tim Brettschneider. Hamburg 1997.
Theater
Das Linzer Theater Phönix setzte den Stoff der ersten beiden Bücher 2001 als Theaterstück um. Regie führten Stefan Kurowski und Jürgen Heib.
Weitere Medien
Das Thema wurde auch in ein Textadventure-Computerspiel von der Firma Infocom umgesetzt (The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy). Letzteres wurde vom Autor für die Öffentlichkeit freigegeben und kann daher online gespielt werden. Weiterhin wurden die ersten drei Anhalter-Bücher als Comics umgesetzt.
Anspielungen auf die Geschichte können auch immer wieder in verschiedensten Computerspielen (z. B. dient Marvin als Cheatcode in Gothic) oder Serien (z. B. Futurama) gefunden werden.
Trivia

- Beim Erstflug der Falcon-Heavy-Rakete des US-amerikanischen Raumfahrtunternehmens SpaceX prangte der Spruch Don’t Panic (Keine Panik) auf dem Armaturenbrett des Elektrosportwagens, der am 6. Februar 2018 im Rahmen der Falcon Heavy Demonstration Mission als Nutzlast in den Weltraum befördert wurde. Im Handschuhfach des Fahrzeugs befinden sich ein Exemplar des Anhalters durch die Galaxis und ein Handtuch.[4] Der Roadster bewegt sich seitdem auf einer Umlaufbahn um die Sonne zwischen Erdorbit und etwas außerhalb des Marsorbits.
- Ford Prefect ist auch der Name eines gleichnamigen Auto-Modells des US-amerikanischen Automobilherstellers Ford (kurz für: Ford Motor Company), das von 1938 bis 1961 produziert wurde. Douglas Adams spielt im Buch darauf an, dass Ford wegen schlampiger vorbereitender Recherchen davon ausging, dass Autos die weitverbreitetste Lebensform auf dem Planeten Erde seien, von denen Autos der Marke Ford die vorherrschende Art darstellen.[5] Ford dachte also bei seiner Ankunft, dass Ford Prefect ein üblicher und für eine Legende geeigneter Tarnname sei, während es in Großbritannien eigentlich (früher) nur ein weitverbreitetes Auto-Modell darstellte.
- Weltweit wird seit dem Tod von Douglas Adams am 11. Mai 2001 am 25. Mai der sog. Handtuch-Tag (en. Towel Day) zelebriert, an dem sich Fans mit Handtüchern treffen. Das Datum an sich hat dabei keine besondere Bedeutung. Entsprechend finden sich auch am Geburtstag (* 11. März 1952) und Todestag von Douglas Adams Fan-Treffen in ähnlicher Art.
- Die im Buch erwähnte Encyclopaedia Galactica ist wohl Anspielung auf eine reale Enzyklopädie, die Encyclopædia Britannica.
- Die Formulierung die Ford im ersten Buch zur Beschreibung der Erde im Reiseführer einzutragen erreicht („Mostly harmless“) wurde für den fünften und letzten Teil der Bücherserie wieder aufgegriffen („Einmal Rupert und zurück (Mostly harmless)“).
- Der Name des Supercomputer im ersten Buch, Deep Thought (de. „tiefer Gedanke(ngang)“), diente als Namensgeber für den gleichnamigen Schachcomputer, der seit 1988 zahlreiche Schachmeister schlug.[6] Sein Nachfolger Deep Blue schlug 1996 als erster Schachcomputer konsistent den amtierenden Schachweltmeister Garri Kimowitsch Kasparow.[7][8] Dem zweiten Nachfolger Watson gelang es 2011 sogar Menschen im weitaus komplexeren Spiel Jeopardy! zu übertrumpfen.[7][8]
- Der Babelfisch war auch Namensgeber für die automatische Übersetzungsplattform Babel Fish von Yahoo!.
Ausgaben
- Originalausgabe: The Hitch Hiker’s Guide to the Galaxy Pan Books, 1980, ISBN 0-330-25864-8 (auch als: The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy, und als: The Illustrated Hitchhiker’s Guide to the Galaxy, 1994).
- Deutsch: Per Anhalter durch die Galaxis. Übersetzt von Benjamin Schwarz. Rogner & Bernhard, 1981, ISBN 3-8077-0171-0. Auch als: Per Anhalter durch die Galaxis : Der Roman zum Film. Mit einem Nachwort von Robbie Stamp. Heyne, München 2005, ISBN 3-453-50016-4.
- Hörspiel: Per Anhalter ins All. Sprecher: Dieter Borsche, Klaus Löwitsch, Bernhard Minetti u. a. Übersetzt von Benjamin Schwarz. Regie: Ernst Wendt. Bayerischer Rundfunk. Der Hör-Verlag, München 1997, ISBN 3-89584-198-6.
- Hörbuch auf Audiokassette: Per Anhalter durch die Galaxis. 6 Teile. Klett, Stuttgart 1987/1988.
- Hörbuch: Per Anhalter durch die Galaxis : Vollständige Lesung. Gelesen von Christian Ulmen. Regie: Kai Lüftner. Übersetzt von Benjamin Schwarz. Der Hörverlag, München 2005, ISBN 3-8445-0562-8.
Siehe auch
- Hintergründe zu Per Anhalter durch die Galaxis
- Planeten und Orte aus dem Roman Per Anhalter durch die Galaxis
- Encyclopaedia Galactica
- Towel Day – inoffizieller Douglas-Adams-Gedenktag am 25. Mai
- 42 (Antwort)
Literatur
- Neil Gaiman: Keine Panik – Mit Douglas Adams durch die Galaxis. Ullstein, 1990, ISBN 3-548-22272-2. (Ein kleines Kompendium über den Anhalter, Hintergründe und Entstehung, sowie einige biographische Daten von Douglas Adams)
- Klaus Schmeh: Der Kultfaktor – Vom Marketing zum Mythos: 42 Erfolgsstorys von Rolex bis Jägermeister. Redline Wirtschaft, 2004, ISBN 3-636-01082-4. (Enthält ein ausführliches Kapitel über Per Anhalter durch die Galaxis und den dazugehörenden Kult)
- Michael Hanlon: Per Anhalter durch die Galaxis – im Licht der Wissenschaft. Rowohlt, 2005, ISBN 3-499-62097-9.
- Glenn Yeffeth (Hrsg.): The Anthology at the End of the Universe: Leading Science Fiction Authors on Douglas Adams’ The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy. Benbella, 2005, ISBN 1-932100-56-3.
- Dieter Petzold: Die Lust am Untergang: Endzeitthematik und Schwarzer Humor in der (post)modernen englischsprachigen Literatur. In: D. Petzold: Zukunft des Phantastischen – Phantastik des Zukünftigen. (= Inklings-Jahrbuch für Literatur und Ästhetik. Band 18). Brendow, Moers 2000, ISBN 3-87067-853-4, S. 178–201.
- Johannes Rüster: Ein Schöpfer von der traurigen Gestalt. In: Thomas Le Blanc, Johannes Rüster (Hrsg.): Glaubenswelten : Götter in Science-Fiction und Fantasy. (= Phantastische Bibliothek. Band 88). Wetzlar 2005, DNB 976169029.
- Reinhard Gratzke (Hrsg.): Douglas Adams: The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy. Reclam, 2008, ISBN 978-3-15-019744-8.
- Dieter Petzold, Eberhard Späth (Hrsg.): Unterhaltungsliteratur der achtziger und neunziger Jahre. Universität Erlangen-Nürnberg Universitätsbibliothek, 1998, ISBN 3-930357-25-9.
Weblinks
Deutschsprachige Links
- Per Anhalter durch die Galaxis in der Online-Filmdatenbank (Fernsehserie)
- http://www.anhalter-lexikon.de/index_babelfisch.php 42 Anhalter Lexikon
Englischsprachige Links
- Per Anhalter durch die Galaxis in der Internet Speculative Fiction Database (englisch)
- Per Anhalter durch die Galaxis in der Internet Movie Database (englisch) (Fernsehserie der BBC)
- Webseite der BBC zur Fernsehserie
- h2g2, the earth edition of the hitchhiker’s guide to the galaxy
- Webbasierte Neuauflage des Textadventures bei der BBC
- Zitate im WAV-Format aus der Fernsehserie HHGTTG auf dailywav-dot-com
- Dokumentarfilm der BBC aus dem Jahr 2001 mit Interviews zu Entstehung und Hintergrund
Einzelnachweise
- ↑ BBC Online - Cult - Hitchhiker's - Guide to the Guide - Birth of Hitchhiker's. Abgerufen am 18. September 2023.
- ↑ What’s the Difference between The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy the Book and The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy the Movie? In: ThatWasNotInTheBook.com. Abgerufen am 10. November 2019 (englisch).
- ↑ Douglas Adams: The Hitchhiker's Guide to the Galaxy. In: jaydixit.com. Abgerufen am 9. Dezember 2022 (englisch): „On this particular Thursday, something was moving quietly through the ionosphere many miles above the surface of the planet; several somethings in fact, several dozen huge yellow chunky slablike somethings, huge as office buildings, silent as birds. They soared with ease, basking in electromagnetic rays from the star Sol, biding their time, grouping, preparing.“
- ↑ Elon Musk: Twitter-Nachricht vom 8. Dezember 2017.
- ↑ Douglas Adams: The Hitchhiker's Guide to the Galaxy. In: Jaydixit.com. Abgerufen am 9. Dezember 2022 (englisch): „This friend of his had first arrived on the planet some fifteen Earth years previously, and he had worked hard to blend himself into Earth society ʹ with, it must be said, some success. […] He had made one careless blunder though, because he had skimped a bit on his preparatory research. The information he had gathered had led him to choose the name "Ford Prefect" as being nicely inconspicuous.“
- ↑ IBM100 - Deep Blue. 7. März 2012, abgerufen am 9. Dezember 2022 (amerikanisches Englisch).
- ↑ a b IBM100 - Deep Blue. 7. März 2012, abgerufen am 9. Dezember 2022 (amerikanisches Englisch).
- ↑ a b IBM100 - Deep Blue. 7. März 2012, abgerufen am 9. Dezember 2022 (amerikanisches Englisch).